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Wenn ich meine Kunden frage, was ihnen am wichtigsten ist, kommt meist die Antwort: Ein gut erzogener Hund! Und damit setzen sie sich selbst unter Druck. Zu wichtig wird ihnen das ihr Hund folgsam wird und ja nicht unangenehm auffällt. Anstatt ihren ganz eigenen individuellen und leichten Weg gemeinsam mit ihrem Hund zu gehen, völlig unabhängig von der Meinung anderer. Das Tempo und dem was für euch wichtig ist, bestimmst nur du und dein Hund! Also achte nicht auf die anderen, sondern nur auf deinen Hund und nimm ihn und seine Bedürfnisse wirklich wahr. Es gibt dieses sehr passende Zitat „Keine Beleidigung würde mich so hart treffen, wie ein misstrauischer Blick meines Hundes.“
Lass deinen Welpen die Welt entdecken
Wenn wir uns einen Hund holen, ist einer der vielen Gründe, dass wir einen Begleiter möchten mit dem wir gemeinsam raus gehen und ein Stück Welt hereinlassen. Auch mit unserem Welpen möchten wir dies tun. Nun gibt es aber immer wieder Welpen die so gar nicht darauf erpicht darauf sind, weit von ihrem Zuhause wegzugehen. Was völlig natürlich ist, der große Drang die Welt zu entdecken kommt erst später, schließlich sind unsere Hunde Nesthocker.
Günther Bloch empfiehlt gerade am Anfang mit seinem Welpen die Welt sternenförmig zu entdecken. Euer und eures Welpen Zuhause ist der Mittelpunkt und von da aus geht ihr dann langsam und in aller Ruhe sternenförmig also den gleichen Weg vor und zurück und keine Rundwege. Lasst euren Welpen Zeit die Welt und sein zukünftiges Revier zu entdecken, es kommt nicht auf Meter an, sondern auf die Möglichkeit sich mit seiner Umwelt auseinanderzusetzen. Wird euer Welpe unterwegs schlapp und müde und mag keinen Schritt mehr weitergehen, spricht überhaupt nichts dagegen ihn auf den Arm zu nehmen und zu tragen.
Wir Menschen brauchen häufig Abwechslung, unsere Hunde weniger. Freilebende Hunde laufen auch nicht jeden Tag andere Wege, sondern sie haben ein Kernterritorium von ca 6qm und stecken gemütlich schlendernd, abschnüffelnd jeden Tag ihr Revier ab. Als Faustregel gilt für einen Spaziergang 5 Minuten pro Lebensmonat. Habt ihr also einen 8 Wochen alten Welpen bei euch Zuhause reichen ihm 10 Minuten völlig aus. Aber geht nicht 10 Minuten in die eine Richtung und dann wieder zurück, weil dann sind wir schon bei 20 Minuten, sondern wirklich in aller Ruhe und in seinem Tempo 5 Minuten hin und 5 Minuten zurück. Mit einem 10 Wochen alten Welpen dürft ihr dann schon eine Viertelstunde raus gehen.
Wenn ihr wieder Zuhause angekommen seit, solltet ihr nicht noch eine Runde spielen oder sonstige Action machen, sondern erstmal für Ruhe sorgen und ihn das Erlebte verarbeiten lassen.
Wenn ein Welpe einzieht…
Ist dies eines der schönsten Tage für uns Hundehalter, für den Welpen ist er wohl eher so Naja. Hier möchte ich euch ein paar Tipps geben, wie ihr es eurem Hund, gilt übrigens auch für erwachsene Hunde die ihr zu euch holt, angenehmer machen könnt.
Je nachdem, woher ihr euren Welpen holt, ein absolutes NoGo ist von Vermehrern oder Tierhändlern, holt euch niemals, aber auch niemals von da einen Welpen, auch wenn ihr meint oder euch einredet, ihr hättet diesen einen Welpen gerettet. Mit diesem Geld, geht das illegale und barbarische Geschäft weiter und ihr tragt euren Teil dazu bei. Die Nachfrage bestimmt das Angebot!
Wenn ihr euch einen Welpen vom Züchter holt, dann informiert euch bitte vorher sehr genau. Tipps wie ihr einen guten Züchter erkennt, gibt es hier mal an anderer Stelle. Übrigens gibt es auch im Tierschutz viele Welpen.
Optimal wäre es, wenn ihr die Möglichkeit habt euren Welpen schon vorher ein paar Mal zu besuchen. An einem der Besuche könnt ihr ein getragenes Kleidungsstück von euch mitbringen, damit euer Individualduft schon mal für den Welpen ein vertrauter Geruch ist. Am Tag an dem euer Welpe ins neue Zuhause fährt, nimmt ihr das Kleidungsstück selbstverständlich wieder mit, dass mittlerweile natürlich auch nach Mama, evtl. Papa und Geschwistern und seinem bisherigen vertrauten Heim riecht und ein vertrauter und heimeliger Geruch macht den Übergang doch etwas leichter.
Ich weiß die Hormone sprudeln über vor Glück und man möchte die ganze Welt daran teilhaben lassen. Gönnt euren Welpen erstmal eine Pause! Fahrt nicht am selben und auch am besten nicht gleich am nächsten oder übernächsten Tag zu euren Familienmitgliedern oder Freunden und ladet auch erstmal keine ein. Euer Welpe hat ein kleines Trauma erlebt, er hat mit einem Schlag seine Mama und Geschwister verloren und wurde aus seiner vertrauten Umgebung gerissen, auch wenn die meisten Welpen das prima verknusen, ihr habt ein Hundeleben lang Zeit, ihn euren Menschen zu zeigen. Euer Welpe ? braucht erstmal die Zeit und Ruhe anzukommen, euch kennenzulernen und sich in seinem neuen Zuhause zurecht zu finden. Wenn euer Welpe Probleme mit dem Übergang hat, nimmt Kontakt zu einem Tierheilpraktiker auf, Bachblüten können hierbei sehr gute Dienste leisten.
Am besten ihr holt euren Welpen schon Vormittags, so kann er sich schon mal den ganzen Tag an euch und seinem neuen Zuhause gewöhnen, bevor es Nachts zum schlafen geht. Lasst eure Welpen in der Nacht nicht alleine! Ich krieg die Krise, wenn ich mitbekomme das Welpen in einem extra Raum schlafen müssen und wenn sie kläglich weinen, weil sie wirklich Todesangst haben, einfach ignoriert werden. Hunde gehören ins Schlafzimmer, wer das nicht möchte, frag ich mich immer, warum er sich denn dann ein so hochsoziales Geschöpf zu sich nimmt?? Meine Empfehlung, nimmt euren Welpen zu euch ins Bett, denn hier merkt ihr am besten, wenn er unruhig wird und Pippi machen muss, eure Körperwärme und Nähe beruhigt ihn und etwas wunderbares entsteht zwischen euch und eurem neuen Familienmitglied.
Mein Welpe muss in kürzester Zeit alles kennenlernen…
Meine Leyla, ein kleiner Jack-Russell/Dackel Welpe war wirklich richtig, richtig niedlich. Okay alle Welpen sind niedlich. Meine Nachbarn liebten sie und eigentlich zu 90% alles was uns begegnete. Was natürlich gut ist, so hatte sie mit den verschiedensten Menschen eine gute Erfahrung… Ich kann euch eines hier an dieser Stelle verraten… Meine Leyla hatte mit Menschen aus unserer menschlichen Sicht nie eine blöde Begegnung und trotzdem lässt sie sich von Fremden nicht anfassen und ist misstrauisch, einige wenige, meistens junge Frauen Anfang 20 erobern ihr Herz nach kurzer Zeit aber im Sturm.
Warum ist das so? Ich hatte damals in Fürth gelebt und bin jeden Tag mit ihr in den Stadtpark, immer andere Runde, immer da wo viel los ist, weil schließlich soll sie ja mit der großen Welt zurecht kommen und habe sie dadurch völlig überflutet. Wenn sie sitzen oder liegengeblieben ist, habe ich sie freundlich, aber unabdingbar aufgefordert weiter zu laufen, anstatt einfach mal eine Pause zu machen und Dinge zu beobachten. Bitte macht mit euren Welpen viele Pausen und lasst sie Dinge in Ruhe betrachten, auch euch oft gehetzten Menschlein tut das richtig gut! Ich hätte sie auch einfach auf den Arm nehmen können und tragen, aber ich bildete mir ein wenn ich dies tue, hätte sie gewonnen (was für ein Schwachsinn!) Damals glaubte ich wirklich ein Baby kommt auf die Welt, ist sofort berechnend und will die Obrigkeit an sich reißen. Bzw. läuft in Zukunft gar nicht mehr, weil sie nur noch getragen werden möchte. Als würden Menschen nicht laufen, schließlich wurden sie doch als Baby´s auch getragen.
Wie oben schon erwähnt bin ich also immer da hin wo viel los war. Welpen wirken wie ein Magnet auf Menschen und so sind natürlich sehr häufig Menschen auf uns zugekommen und haben sie ungefragt, ok sie fragten mich, aber keiner fragte Leyla, angefasst. Was hat Leyla gemacht? Sie hat gefiddelt…Häää ?, Sie hat was??? Fiddeln, ist eine Strategie die Hunde, wir Menschen übrigens auch einsetzen, wenn wir etwas komisch finden oder vielleicht so gar nicht möchten. Fiddeln bedeutet einfach übersetzt rumalbern. Beobachtet mal Kinder, oft zeigen sie es, wenn sie in einer unangenehmen Situation sind und wir Erwachsenen meinen dann, sie hätten keinen Respekt vor uns.
Damals dachte ich alles prima, alles läuft bestens, Leyla gefällt das und hat später keine Probleme mit fremden Menschen. Welch ein Irrtum!
Da sie im Welpenalter und auch als Junghund erkennen musste das fiddeln ihr nichts brachte, ging sie im Erwachsenen Alter auf Fight = Kampf über. Was eigentlich, wenn ich nach ihren Rassen Dackel und Terrier gehe nicht verwunderlich ist. Der Fuchs oder Dachs wird auch vehement aus dem Bau verjagt und erkämpft. Viele Hunde zeigen dazwischen erst noch die Strategie Flight = Flucht, sie möchten aus dieser Situation heraus, oft verstecken sie sich hinter ihrer Bezugsperson und werden dann von der gleichen nach vorne zitiert, schließlich darf man Angst nicht verstärken. Davon werde ich genauer wann anders berichten, aber schon mal so viel, ihr dürft jederzeit eure Hunde schützen, wenn sie Schutz suchen! Da ihnen auch diese Strategie nicht weiterbringt, gehen sie dann eben in Fight über und schnappen „plötzlich“ ab und wir Menschen sind, oh Wunder völlig überrascht.
Als viertes gibt es noch die Strategie Freeze = einfrieren. Hier bewegt sich der Hund keinen Millimeter mehr, er friert sozusagen ein. Kann sogar sein, dass sie die Strategie gezeigt hat, dass kann ich heute nicht mehr sagen.
Ich habe es also verbockt! Damals dachte ich, ich weiß soviel, ich wusste auch schon einiges, aber den wichtigsten Rat den ich euch heute mitgebe. Hört auf euer Bauchgefühl, lasst euch von anderen Hundehaltern nicht zu viel einreden und beobachtet euren Hund! Mittlerweile gibt es tolle Hundebücher über Körpersprache und Konfliktsignale der Hunde. Welpen dürfen nicht isoliert aufwachsen, aber ein zu viel, wie es heute leider noch so viele machen bringt eurem Welpen definitiv auch nichts! Schaut auf ein gesundes Mittelmaß, macht genügend Pausen und beobachtet eure Welpen. Überdrehte Kinder fährt man im übrigen auch runter, genau so verhält sich das mit unseren Hundekindern.
Belohnungen
Durch meine Kunden habe ich festgestellt, das die allermeisten sehr unkreativ sind was das Thema Belohnung für den Hund betrifft. Ziemlich am Anfang frage ich, was mag dein Hund gerne? Nach Leckerchen, streicheln, Ball spielen war es das dann leider auch ziemlich schnell. Aber empfindet euer Hund ein gutgemeintes tätscheln über den Kopf und gut gemacht, wirklich als Belohnung? Bei vielen Dingen sollte man doch mal genauer hinschauen.
Die wichtigste Regel zuerst: Euer Hund bestimmt was für ihn eine Belohnung ist! Belohnung ist also immer das, was euer Hund in dem Moment möchte.
Um herauszufinden, welche Belohnungen für euren Hund in Frage kommen, solltet ihr ihn gut beobachten. Was zeigt er oft? Was tut er gerne? Das schreibt ihr euch alles auf die sogenannte Belohnungsliste. Alles was für euch ok ist und ihr ihm erlauben könnt, benennt ihr. Ihr stellt es also unter Signal. Es ist nichts anderes als Einfangen von Verhalten. Immer wenn euer Hund dieses Verhalten zeigt, sagt ihr euer Wort und wenn ihr mit Clicker oder Markerwort trainiert, clickt oder markert ihr danach. Meine Hunde sind ursprünglich Jagdhunde, bei ihnen verwende ich vieles aus der Jagdverhaltenskette. Zum Beispiel gebe ich das Signal Wittern und meine Hunde nehmen mit der Nase den Geruch auf. Auf meiner FB-Seite findet ihr einige Videos.
Natürlich gibt es oft Situationen wo ihr es gut meint, euer Hund diese Belohnung aber nicht als passend empfindet. Das macht nichts, wenn ihr eine Liste habt, dann probiert etwas anderes davon aus. Ich erinnere euch: Euer Hund bestimmt was für ihn eine Belohnung ist! Bestimmt frägt sich der ein oder andere, warum man Wittern unter Signal stellt? Schließlich kann der Hund das doch von alleine. Stimmt! Tun sie auch oft ohne mein Zutun, aber hier kann ich mit ihnen zusammen arbeiten. Ich arbeite also nicht gegen ihre Veranlagung sondern mit ihnen. Ich kann es ihm nicht erlauben einem Reh hinterher zu hetzen, aber den Duft aufzunehmen sehr wohl.
Ich mag den Winter. Ich mag den Winter sogar sehr. Da ich ländlich lebe, ist bei uns noch richtig schön Schnee. Ich liebe es durch den knirschenden Schnee zu stapfen, die klare kalte Luft einzuatmen, die verschneiten Wälder zu bestaunen und die Wintersonne mit ihrem tollen Licht einzufangen und zu spüren.
Meine 4 Hunde laufen neben mir, wir bestaunen gemeinsam die kleinen Wunder und lassen den Alltagsstress hinter uns. Ab und wann tauche ich gedanklich in meine kindliche Märchentraumwelt ein….Ja, die schöne Märchentraumwelt, die Realität sieht leider ganz anders aus!
Meine Hunde bestaunen auch ihre Umwelt, aber so ganz anders als ich. Mira taucht ihre Nase tief in den Schnee und bewegt sich wie ein Schneepflug, grunzend vorwärts. Morgan hüpft wie ein aufgeregtes Kind, zwischen den vielen Schnüffelstellen hin und her, Leinenführigkeit? Hä, hatten wir das schon mal geübt? Bonny trottet langsam und unaufgeregt hinter mir her, um sich dann aber ganz viel und zwar, ganz ganz viel Zeit für eine Schnüffelstelle zu nehmen und ich wie die Marionette eines Puppenspielers mittendrin. Tatsächlich bestaunen wir alle unsere Umwelt, nur nimmt Mensch und Hund die Umwelt einfach anders wahr. Es gibt Spaziergänge, da bin ich wirklich gefrustet. Jetzt gibt es die Möglichkeit meinen Hund ins Fuß zu nehmen, nur was hat letztendlich dann mein Hund vom Spaziergang? Gut es gibt die Egoisten, denen ist das egal, die wollen aber auch das die Hunde demütig hinter ihnen laufen, wer mein Kunde ist möchte das gewiss nicht ?. Oder ich kann die Hunde die ganze Zeit anblaffen, was langfristig nicht wirklich was bringt, der Hund versteht es nicht und man selbst spürt nur in dem Moment kurze Erleichterung, um kurz danach ein schlechtes Gewissen zu bekommen.
Ja ich gib es zu, in solchen Momenten spüre ich die leichte Sehnsucht in mir, mich nicht für Windhunde, sondern für Leyla´s entschieden zu haben ?. Leyla´s kann man in Wäldern nämlich wunderbar unangeleint laufen lassen, die klare kalte Luft einatmen, seinen Gedanken nachgehen und den verschneiten Wald bestaunen. Aber ich und mein Mann haben wohlüberlegt mehr Hunde adoptiert, alle aus dem Tierschutz, alle mit Vorgeschichten und einer großen Leidenschaft zum jagen. Wer also Mehrhundehalter, Hunde mit Jagdleidenschaft und evtl noch mit Vorgeschichten hat, dem wird bekannt sein, dass man nicht verträumt seinen Gedanken nachhängend durch den Wald stapfen kann. Nein, wir müssen Wild vor unseren Hunden sehen, je nachdem wie dein(e) Hund(e) auf andere Hunde reagieren, großzügig ausweichen, was im Wald oft gar nicht so einfach ist und ganz, ganz viel managen. Schon bin ich bei der Lösung, meine Lösung ist Management.
Ich gehe nicht mehr mit allen vieren gleichzeitig Gassi, sondern nur in Zweierpaarung. Mir ist es im Winter einfach zu gefährlich, weil man bei den Bodenverhältnissen doch nicht so den Halt und die Standfestigkeit hat. Kommt plötzlich ein Reh, haut es mich höchstwahrscheinlich auf die … Mein Morgan rennt wie ein aufgeregtes Kind hin und her, also nimm ich ihn an einer 5m Leine, so hat er mehr Freiraum und rennt nicht ständig in das Leinenende, mit dabei ist Leyla die sowieso immer frei läuft, also kann er sich schon nicht in eine andere Leine verheddern. Mira bekommt die 15m Schlepp, so kann sie in aller Ruhe grunzend ihre Bahnen durch den Schnee ziehen und Bonny kann in aller Ruhe mit mir zusammen ihre Schnüffelstellen begutachen.
Was brauche ich an Training?
1. Deine Hunde müssen es gewöhnt sein, stressfrei Zuhause zu bleiben, während die anderen beim Gassi sind. (Alleinebleibetraining, Entspannungsstraining).
2. Die Hunde kennen das Leinenendsignal – an einer normalen 2m Führleine, ist ein Leinenendsignal schwierig zu praktizieren, es sei denn der Hund geht ständig im Fuß, was wir nicht wollen – (Schleppleinentraining, Orientierungsstraining).
3. Du kannst trotzdem die Aufmerksamkeit deines Hundes bei Bedarf zu dir holen (Aufmerksamkeitstraining, freiwilligen Blickkontakt belohnen).
4. Du hast eine individuelle Belohnungsliste für jeden deiner Hunde angefertigt.
5. Für den Notfall (Rückruftraining inkl. Superschlachtruf, Umorientierungsstraining).
All dies kannst du natürlich zusammen mit mir erlernen und trainieren.
Denke bitte immer daran nichts von deinem Hund zu verlangen oder zu erwarten, was ihr nicht anständig trainiert habt. Alles andere wäre unfair. Alles was dein Hund nicht kann, wird bis dahin gemanaged. Ich weiß es hört sich wahnsinnig viel an, ist auch einiges, aber Training soll nicht Arbeit, sondern Spaß und Freude für beide Seiten bedeuten.
Ich wünsche euch tolle Winterspaziergänge mit euren Hunden und das ihr wieder Freude habt, gemeinsam die kleinen Wunder zu bestaunen.
Eure Anika
Windhunde machen süchtig! Definitiv!
Allerdings, sind Windi´s wie sie von uns eingefleischten Windhundfans liebevoll genannt werden, nicht der Hund für Jeder-Mann bzw. Frau. Möchtet ihr einen Hund mit dem sogenannten Will-to-Please, seit ihr mit dieser Rasse falsch beraten.
Apropos Rassen, wusstet ihr das 13 Rassen als Windhunde in der FCI-Gruppe 10 anerkannt sind, weitere Windhundartige Rassen werden vom Deutschen Windhundzucht und Rennverband in der FCI Gruppe 5 Sektion 6 betreut. Der Irish Wolfhound ist übrigens auch ein Windhund.
Ich selbst habe 3 Galgo´s = spanischer Windhund. Besser gesagt eine, nennen wir sie mal reinrassig, wer weiß schon welches Blut bei einem Tierschutzhund noch so mitfließt. Bei ihren Ohren könnte auch mal ein Podenco mtigemischt haben ? und zwei Windhundmixe, die Mutterhündin ist auch eine Galga, der Papa ist unbekannt.
Viele behaupten der Windhund ist dumm. Das Gegenteil ist der Fall! Er ist nur nicht dressierbar, wie viele andere Rassen. Aber genau das macht seine Faszination aus. Seine Selbstständigkeit, seine Erhabenheit, seine Unabhängigkeit.
Viele glauben aber auch der Windhund wäre gar nicht erziehbar. Ist er, aber er macht nichts was für ihn keinen Sinn macht. Natürlich könnt ihr vieles mit Druck durchsetzen, aber dann seit ihr keine Windhundmenschen. Meine Windhunde können es nicht leiden, wenn ich ihnen nur einzelne Wörter, sogenannte Befehle, (Schreckliches Wort! Nennen wir es lieber Signale) zuwerfe. Wenn ich etwas zu sagen habe, dann sollte ich mit ihnen in ganzen Sätzen sprechen. Ansonsten würdigen sie mich keines Blickes. Falsch ist also „Mira, Sitz“. Richtig ist „Mira, kannst du für mich mal ein Sitz machen?“ (Wer jetzt die Augen verdreht, sollte es mal ausprobieren und wird erstaunt sein ?). Wenn du deinen Windhund völlig ohne Druck überzeugt hast, macht er freudig mit. Sobald du aber aus falschem Ehrgeiz, allerdings doch Druck aufbaust, macht der Windhund dicht. Auch negative Emotionen, auch wenn es ihn selbst gar nicht betrifft, kann der hochsensible Windhund schlecht ab und zieht sich sofort in sein Schneckenhaus zurück.
So sensibel sie sind, solche Arschlöcher, ja manchmal muss man die Dinge beim Namen nennen, können sie im Umgang mit anderen Hunden sein. Zumindest meine! Durch Forschungen meinerseits, Räusper, ein paar Besuchen auf den sogenannten Windhundausläufen musste ich feststellen, das Windhund-Arschloch gibt es sehr häufig. ??
Kommen wir zu den Windhundausläufen. Müsst ihr diesen nutzen. (Viele werden jetzt nicht wissen von was ich spreche, Windhundausläufe sind Plätze die sicher eingezäunt sind, in denen der Windhund außer Gefahr mit seinesgleichen flitzen kann.) Nun müsst ihr diesen nutzen, weil ihr kein geeignetes Gelände zur Verfügung habt, (ein geeignetes Gelände ist wildfrei und es sind keine Straßen und Stromzäune im Umkreis von mind. 3 km), dann achtet stets auf eure Hunde! Greift ein wenn sie Hilfe benötigen, wenn 3 Hunde euren Hund jagen und es nicht zum Rollenwechsel kommt, dann ist das für euren Hund nicht lustig. Jagd dein Hund ständig einen anderen Hund, dann hol ihn da raus. Sehr nützliche Signale hierbei ist das Entspannungssignal, nachzulesen im Internet unter konditionierter Entspannung oder der positiv aufgebaute Geschirrgriff, der bei richtigen Aufbau auch ohne taktiles Signal funktioniert. Macht es nicht wie so viele Windhundmenschen, die ratschend ihren Kaffee trinken und ihre Hunde halt mal machen lassen, natürlich dürft ihr ratschen und euch ausstauschen, dass gehört dazu. Nur achtet trotzdem auf eure Hunde. Es gibt allerdings viele Windhunde, die haben an diesen Ausläufen gar keinen Spaß, dann lasst es bleiben! Evtl findet ihr ein geeignetes freies Gelände etwas weiter weg, was ihr aber gut mit dem Auto erreichen könnt. Oder ihr habt ein Coursing Gelände, oder eine Rennbahn in eurer Nähe die ihr nutzen könnt. Achtung! Für Coursing und Rennbahn, auch wenn es nur zum Spaß genutzt wird, muss euer Hund gesund sein! Lasst eure Hunde bitte vorher durchchecken und nimmt euch einen Trainer an die Hand, die sich in diesem Bereich sehr gut auskennen. Bitte geht niemals unvorbereitet einfach auf so ein Gelände und probiert einfach mal aus. Für ein Training im Großraum Nürnberg, Fürth, Erlangen und ländlichem Umkreis, stehe ich euch als Sporthundetherapeutin natürlich gerne zur Verfügung.
Viele Tierschützer kriegen bei Coursing, bzw. Rennbahn die Krise, was ich ehrlich nicht nachvollziehen kann, schließlich haben hier die Hunde die Möglichkeit, ihrer Leidenschaft, dem Hetzen nachzugehen. Wie bei jeder Hundesportart ist falscher Ehrgeiz natürlich völlig fehl am Platz, aber mit dem richtigen Wissen und Training ist das eine super sinnvolle Beschäftigung für diese Hunde. Viele halten das auch für gesundheitsbedenklich, da frage ich mich doch, wo die Verletzungsgefahr höher liegt? Bei denen, die ihre Hunde ohne vorher aufzuwärmen, einfach aus dem Kofferraum springen lassen und los geht´s, bzw. diejenigen die einmal in der Woche auf den Windhundauslauf gehen und ansonsten muss der Hund an der Leine bleiben. Oder diejenigen die ihre Hunde anständig für das Coursing oder die Rennbahn trainieren?
Ein Windhund will die Möglichkeit haben zu rennen. Meine Bonny (meine reinrassige Galga = weibliche Form von Galgo), möchte zwar nicht täglich rennen, aber wenn dann möchte sie schnell und ohne das eine Gefahr droht, laufen dürfen. Der Galgo, ist optisch dem bekannteren Greyhound sehr ähnlich. Ich muss gestehen das ich zu Anfang gar keinen Unterschied gesehen habe, mittlerweile sehe ich natürlich sehr deutliche Unterschiede. Mit hoher Wahrscheinlichkeit fließt in so manch einen Galgo auch Greyhound-Blut, ganz einfach um sie bei der Jagd noch schneller zu machen. Wusstet ihr das der Greyhound das zweitschnellste Landsäugetier nach dem Geparden ist und Spitzengeschwindigkeiten bis 70km/h erreichen kann? Der Galgo ist in der Regel schlanker und filigraner als der muskulöse Greyhound. Der Galgo ist zwar nicht so schnell wie der Greyhound, dafür aber ausdauernder und kommt in unwegsamen Gelände besser zurecht, meistens werden die Galgo´s zur Jagd eingesetzt, daher ist eine gute Trittsicherheit von großem Vorteil.
Wenn meine Bonny von 0 auf Galgogeschwindigkeit losstartet, trauen sich viele nicht mehr hinzuschauen, ich muss gestehen das ich mich auch erst daran gewöhnen musste, um so beeindruckter bin ich, wie sicher diese zerbrechlich wirkenden Hunde mit dieser Geschwindigkeit über Stock und Stein rennen.
Windhunde sehen zwar sehr zerbrechlich aus, aber das täuscht. Sie sind unglaublich zäh. Sind sie richtig verletzt, sind sie die tapfersten Soldaten und verziehen keine Miene, aber wehe man berührt versehentlich eines ihrer Fellspitzen falsch, da ist aber was los!
Windhunde sind unglaublich lustig, wenn sie einem vertrauen, können sie zu wahren Clowns werden. ?
Wenn du dich für den Windund entscheidest, solltest du ihm komfortable erhöhte Liegeplätze zugestehen. Der Windhund als Sichtjäger liebt erhöhte Plätze.
Hier nun noch ein paar Fakten:
– Windhunde gehören zu den ältesten Hunderassen der Welt.
– Der Saluki ist die vermutlich älteste identifizierende Hundrasse.
– Windhunde sind Hetzhunde. Sie jagen auf Sicht.
-Windhunde kooperieren bei der Jagd nicht mit ihren Menschen, sondern jagen völlig selbstständig.
Ich hoffe ich konnte euch den Windhund etwas näher bringen. Ich bin doch immer wieder erstaunt wie wenig die Menschen über diese tollen Hunde wissen, an denen mein Herz ganz besonders hängt. Da ich selbst Galgo´s als Familienmitglieder habe, verzeiht man mir hoffentlich das ich gerade diese Rasse natürlich hervorgehoben habe.
Meine Windhunde sind alle aus dem Tierschutz. Als meine Bonny dann nach ca 1 Jahr, solange brauchte sie um endlich anzukommen, zusammen in unserem Bett in meinen Armen lag und friedlich schlief, bin ich übergeschäumt vor Glücksgefühlen. Einen Windhund kann man nicht wirklich beschreiben, man muss ihn erleben und man muss es fühlen.
Herzlichst eure Anika Glaß